Was versteht man unter relativer Solmisation? In der relativen Solmisation erhält jede Tonstufe einen Namen. Für die Stammtöne der Durtonleiter sind das do, re, mi, fa, so la, ti, do. Dies geschieht unabhängig von der tatsächlichen Tonhöhe. Wichtig ist die Funktion der Töne. Zum Beispiel ist in Dur-Tonarten das „do“ immer der Grundton, das „so“ die Quinte und das „ti“ der Leitton. Diese Solmisationsnamen werden mit Handzeichen verknüpft. Mir persönlich helfen die Handzeichen und die damit verbundene körperliche Verknüpfung enorm beim Singen der Silben, sie unterstützen meine Erinnerung.
Ich verwende relevante Solmisation in allen Bereichen, in denen ich unterrichte, je nach Bereich mal mehr und mal weniger. Mit relativer Solmisation kann ich meine konkrete innere Tonvorstellung verbessern und die Beziehung zwischen Tönen besser verstehen. Solmisation hilft mir, Töne und Melodien innerlich zu hören, wenn ich eine geschriebene Tonabfolge lese. Darüber hinaus erleichtert sie mir das Verstehen und Erinnern von Melodien, die ich höre. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sie die Intonation beim Singen verbessert – ich spüre jetzt viel besser, wie eine Terz (das „mi“) schwebt oder wie das „ti“, die goße Septime und damit der Leitton zum Grundton strebt.
Vertraut gemacht mit dem Unterrichten mit relativer Solmisation habe ich mich im Rahmen einer mehrphasigen Weiterbildung mit Malte Heygster, Constanze Heller und Heike Trimpert 2020 an der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid, sowie im Sommerkurs 2023 in Cak, Ungarn bei Aniko Baberkoff.